Bild "Baustelle"

Nach dem Motto „Licht ist Leben“ beschloss ich vergangenen Herbst, den Garten rund um unsere Büros beleuchten zu lassen. Schließlich dauert die dunkle Winterzeit lange. Gedacht, getan: einen bekannten Elektriker angerufen und einen Besichtigungstermin vereinbart. Der wurde von ihm auch wahrgenommen, das versprochene Angebot über die Arbeiten fehlt jedoch bis heute.

Nach einiger Wartezeit und vergeblicher Nachfrage, versuchte ich es bei einem anderen Elektriker, dieses Mal mit mehr Glück. Nach dem Termin folgte auch ein Angebot. Zwei Monate später wurde mit den Arbeiten begonnen. Aufgrund fehlerhaften sowie fehlenden Materials konnte die Beleuchtung aber leider nicht in Betrieb genommen werden. Weitere vier Monate gingen ohne Fortschritt an der Baustelle ins Land. Erst auf meine Nachfrage hin wurden die Arbeiten im Frühjahr des nächsten Jahres wieder aufgenommen – bis die Zeitschaltuhrautomatik Probleme bereitete und das Projekt erneut ins Stocken geriet. Die Beleuchtung funktioniert bis heute nicht und der Elektriker scheint den Auftrag nicht abschließen zu wollen. Immerhin bringt der Sommer derzeit genug Licht in den Garten.

Was liegt wirklich im Dunkeln?

Diese beiden Unternehmer tappen scheinbar im Dunkeln, denn sie haben offensichtlich Vieles nicht im Griff: ihre Termine, die Prozesse in ihrem Unternehmen, vielleicht auch ihre Mitarbeiter und einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren haben sie nicht im Blick: ihre Kunden. Kundenorientierung = 0!

Oder verhindern zu viele angenommene Aufträge in Kombination mit dem Mangel an qualifiziertem und motivierten Personal eine zielgerichtete Auftragsbearbeitung?

Schließich hat auch der Mitarbeiter sich nicht eigenverantwortlich darum gesorgt, dass er das für seine Arbeiten notwendige Material fehlerfrei und vor allem vollständig zur Baustelle mitnimmt. „Das hat der Chef mir nicht mitgegeben“, hieß es stattdessen. So wird Verantwortung abgegeben.

Die Folgen sind weitreichend und machen sich nicht nur im ausbleibenden Weiterempfehlen oder sogar einem schlechten Ruf bemerkbar. Aus meiner Erfahrung kommt auch die Liquidität zu Schaden. Denn die einfachste „Rache“ des Kunden gipfelt in Rechnungskürzungen und sehr schleppenden Zahlungsverhalten.

„Handwerk hat goldenen Boden“, so heißt es landläufig. Dem stimme ich unbedingt zu. Das Verhalten der Elektriker in meinem Erlebnis zieht diesen meines Erachtens aber auf Dauer unter den Füßen weg.

Laut Statista ist die Anzahl der elektro- und informationstechnischen Handwerksbetriebe in Deutschland von 2013 bis 2016 zwar gesunken. Dennoch waren im Jahr 2016 rund 60.800 deutsche Handwerksbetriebe im Bereich Elektrotechnik in der Handwerksrolle mit dem Qualitätsnachweis des Meisterbriefs eingetragen. Genug Konkurrenz, die gerne auf goldenen Böden wandelt.

Also, liebe Unternehmer und insbesondere liebe Handwerker:
Arbeiten Sie mehr an Ihrem Unternehmen, als in ihm und kümmern Sie sich um Ihre Kunden und Mitarbeiter. Nur so wird sich Erfolg einstellen und von Dauer sein.

Kennen Sie die Baustellen in Ihrem Unternehmen? Falls nicht: wir analysieren die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens und erstellen ein passendes „Baustellenmanagement“, mit dem wir Ihr Unternehmen (wieder) zum Leuchten bringen.