Der Start ins neue Jahr war ehrlich gesagt bescheiden: Nach den Festtagen ist es ohnehin schwierig, wieder in Schwung zu kommen, der lange Lockdown strapaziert die Nerven, das kalte, graue Wetter tut sein übriges. Es fehlt an Motivation, weil die Perspektive fehlt. Trotzdem muss es weitergehen, allein der guten Stimmung halber – privat wie im Job. Was also tun?

In der aktuellen Situation lohnt es sich, auf eine ganz bestimmte Gruppe zu schauen: auf Sportler. Ein anschauliches Beispiel ist der deutsche Triathlet Jan Frodeno, dessen Biografie ich über die Feiertage gelesen habe und die mich inspiriert hat, dem eigenen Neujahrs-Blues zu entkommen. Frodeno verbringt jede Woche 25 Kilometer im Wasser, 600 Kilometer auf dem Rad und 110 Kilometer in Laufschuhen, um sein großes Ziel zu erreichen: den Sieg beim Ironman auf Hawaii. Ein solches Ziel zu erreichen, bedeutet viel Arbeit, im Training selbst, aber auch abseits, wenn es etwa um die Ernährung geht. Ausreden gibt es nicht, Aufgeben erst recht nicht – selbst wenn die Sonne brennt oder der Körper schmerzt. Warum es ihm gelingt, jeden Morgen voller Elan aufzustehen und auf nüchternen Magen die erste Einheit zu absolvieren?

  • Er hat ein großes Ziel vor Augen (und viele kleine auf dem Weg dahin), auf das er sich fokussiert und das ihm Orientierung bietet,
  • er folgt einer festen Struktur, einer klaren Strategie
  • und das Wichtigste: Er tut das nicht, weil er es muss, sondern aus Leidenschaft! Stichwort intrinsische Motivation…

Wer keine Freude hat, wird sich grundsätzlich im Leben schwertun, etwas anzufangen oder an etwas dranzubleiben. Geht es darum, langfristig erfolgreich zu sein oder ein höheres Ziel zu erreichen, kommt noch eine weitere Komponente dazu: die mentale Stärke. Viele sind fähig, bis zu einem bestimmten Level ihre Leistung zu erbringen, weil sie körperlich gut vorbereitet sind. Wird die Herausforderung größer, werden die Bedingungen härter, gilt es sogar Rückschläge zu verkraften und Ängste zu überwinden, braucht es eine positive Einstellung und viel Resilienz. Die Macht der eigenen Gedanken ist groß, wenn es z. B. um Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen geht.

Wie lassen sich die Stärken eines Sportlers nun auf den Alltag übertragen? Indem man sich auf das Hier und Jetzt konzentriert, einen Plan schmiedet, Routinen folgt, den gewohnten Rhythmus so gut es geht aufrechterhält. Sich auch in unsicheren Zeiten klare Ziele zu setzen und diese zu visualisieren bzw. zu verschriftlichen, ist dabei ein wichtiger Aspekt. Die Ziele sollten jedoch nicht zu hoch gesteckt und in Etappen unterteilt sein, um sie den wechselnden Bedingungen entsprechend flexibel anpassen zu können und Frustration zu vermeiden. Es hilft auch, sich Unterstützung zu holen: Im Team „trainiert“ es sich leichter und ein Coach kann einen passenden Trainingsplan zusammenstellen.

Wer die Corona-Krise als Chance wahrnimmt, sich persönlich weiterzuentwickeln und in Zukunft besser auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein, kommt sicher besser durch diese Zeit. Benötigen Sie einen Sparringspartner, der Ihnen in Krisenzeiten zur Seite steht? Dann sprechen Sie uns an!

Inspirierende Tipps für Zuhause:

  • „Eine Frage der Leidenschaft“, Biografie vom deutschen Triathleten Jan Frodeno
  • „Rocky“, US-Filmreihe mit Sylvester Stallone um den Boxer Rocky Balboa
  • „Can’t hurt me“, Hörbuch vom amerikanischen Extremsportler David Goggings